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Mein Kampf

“Pass auf dich auf, Schlomo Herzl, die Liebe ist lebensgefährlich.”

FREI NACH GEORGE TABORI
REGIE: ROBERT ORTNER und WOLFGANG DORFNER
ORT: KIRCHENPLATZ BRAUNAU

EINLASS 19:00 UHR . BEGINN 20 UHR 

Tickets ab 01. Mai 2024

Do. 04. Juli, 20 Uhr – Premiere
Do.11./Fr.12./Sa.13. Juli – jeweils 20 Uhr Mi.17./Do.18./Fr.19./Sa.20. Juli – jeweils 20 Uhr
Mi.24./Do.25./Fr.26./Sa.27.Juli – jeweils 20 Uhr
Mi.31./Do.01./Fr.02./Sa.03. August – jeweils 20 Uhr

Hitler als Komödienfigur – eine heikle Sache. Doch George Tabori hat sich getraut und 1987 dieses Stück im Akademietheater in Wien uraufgeführt. Und das bauhoftheater traut sich nun, dieses Stück zum 20jährigen Jubiläum ab 04 Juli auf die Freiluftbühne am Kirchenplatz in Braunau zu bringen. Mit Patrick Brenner als junger Hitler und Guido Drell als Schlomo Herzl stehen wieder zwei Profis auf der Bühne, die schon beim FAUST (2023) brillierten.

Zum ersten Mal ist in Braunau dieses Stück des Autors und Regisseurs George Tabori zu sehen. “Mein Kampf” ist nicht nur ein Stück Geschichtsbewältigung mit provokantem Titel, sondern auch eines der witzigsten und tiefsinnigsten Versuche des Gegenwartstheaters, Geschichte zu betrachten. Wie kein anderer versteht es der Autor Tabori, ein so ernstes und geschichtsbelastetes Thema mit so viel feinsinniger und genialer Komik aufzubereiten. “Mein Kampf” von George Tabori war Stück des Jahres 1987 und gilt nach wie vor als einer der besten Theatertexte der Gegenwartsliteratur. 

Dieses geniale Stück in Braunau, dem Geburtsort des Hauptprotagonisten, zu inszenieren, steht schon lange auf unserer Agenda. Uns geht es dabei aber nicht um Provokation, das macht schon der Titel, sondern um aktive, künstlerische Geschichtsbewältigung ohne Zeigefinger, aber mit einem gehörigen Schuss Ironie. Und gerade der wieder aufkommende Rechts-Populismus mit seinen selbsternannten Heilsbringern macht dieses Stück aktueller denn je“ so die Regisseure Robert Ortner und Wolfgang Dorfner.

George Tabori – Theatergenie und Kosmopolit – schuf mit der Farce MEIN KAMPF eines der wichtigsten Theaterstücke der 1980er Jahre. Gut 50 Jahre nach Charlie Chaplins DER GROSSE DIKTATOR war Tabori einer der Ersten, der Adolf Hitler als Komödienfigur wiederentdeckte.

Worum geht’s: Der junge Adolf Hitler reist, noch grün hinter den Ohren, aber bereits vom Größenwahn infiziert, zum ersten Mal nach Wien – im Gepäck Aquarelle von nicht allzu hoher Qualität. In seiner Selbstüberschätzung möchte er sich an der Kunstakademie bewerben, landet aber erst einmal im Männerwohnheim. Dort muss er sich mit zwei Juden das Zimmer teilen. Der eine ist ein Koch namens Lobkowitz, der Hitler eher kritisch beäugt. Der andere ist Shlomo Herzl, ein Buchhändler, der sich liebevoll und väterlich um Hitler kümmert und dem Führer in spe sogar den Titel seines Buches, an dem er gerade schreibt, leiht: Mein Kampf. Als Hitler an der Akademie abgelehnt wird, ist es Herzl, der ihn tröstet und schließlich auf politische Bahnen lenkt. Mit bekanntlich fatalen Folgen für die Welt.

GEORGE TABORI wurde 1914 in Budapest geboren. 1935 emigrierte er über Wien und Prag nach London. 1947 übersiedelte er in die USA, arbeitete als Theater-Regisseur und schrieb Filmdrehbücher für Joseph Losey, Anatole Litvak, Alfred Hitchcock und andere. Seit seiner Rückkehr nach Europa hat George Tabori als Theaterautor und Regisseur Theatergeschichte geschrieben. Er starb 2007 in Berlin.

Weitere Infos zum Stück folgen.

© Robert Banfic