LYSISTRATA

ODER FRIEDE, FREUDE, EIERKUCHEN.

FREI NACH ARISTOPHANES


REGIE:
ROBERT ORTNER & WOLFGANG DORFNER
ORT: KIRCHENPLATZ BRAUNAU

PREMIERE FR. 08. JULI
DO. 14. UND FR. 15. JULI
MI. 20. BIS SA. 23. JULI
MI. 27. BIS FR. 29. JULI
MI. 03. BIS SA. 06. AUG.

Mit dem antiken Stück LYSISTRATA des griechischen Komödiendichters Aristophanes, der 400 v. Chr. in Athen lebte, wählte das Bauhoftheater keinen einfachen Stoff. Gesellschaftliche Probleme, die bis heute – 2.400 Jahre später – nicht an Aktualität verloren haben, werden ebenso thematisiert, wie typische Geschlechterklischees und Stereotypen. Sowohl durch das pandemiebedingte Revival traditioneller Geschlechterrollen und dem damit verbundenen Rückschritt auf dem Weg zur Gleichberechtigung, als auch durch den aktuellen Krieg in der Ukraine, könnte der Plot des Stücks nicht zeitgerechter sein. Die klassische Komödie wird in typischer Bauhoftheater-Manier mit viel Humor und Charme, aber auch mit Tiefgang auf die Bühne gebracht. Dabei werden die essenziellen Themen Krieg und Frieden, Liebe und Sex, sowie Emanzipation und Patriarchat mit einem Augenzwinkern und ohne erhobenem Zeigefinger inszeniert.

Ein rigoroser Sex-Streik steht im Mittelpunkt der Handlung. Die Frauen haben den seit Jahrzehnten wütenden Krieg zwischen Athen und den Städten des Peloponnes gründlich satt. Die Athenerin Lysistrata ruft weibliche Gleichgesinnte aus ganz Hellas zusammen und trägt ihren Plan vor: Um die kriegslüsternen Männer zu kurieren, sollen alle betroffenen Frauen solidarisch den Beischlaf und jegliche Art von körperlicher Liebe verweigern, bis wieder Frieden herrscht. Schweren Herzens schwören die Frauen schließlich Enthaltsamkeit und besetzen zudem die Akropolis, in der sich auch die Kriegskasse Athens befindet. Daraufhin versuchen die Athener, die um ihre männlichen Privilegien bangen, den Tempel und das Gold zurückzuerobern. Ein veritabler Kampf der Geschlechter entbrennt: Großmäulige, aggressive Männer gegen zänkische, verschlagene Frauen, welche sich gemeinsam für eine friedliche Zukunft einsetzen. Zudem machen sich die Athenerinnen ein Vergnügen daraus, die „Herren der Schöpfung“ in Wallung zu bringen, um sie dann genauso wenig an sich heranzulassen, wie den Ratsherrn, in Vertretung der Politik, an die begehrte Kriegskasse. In Sparta, wo Lampito die Frauen anführt, herrschen zeitgleich ähnliche Verhältnisse – und so schickt man von dort eine Abordnung triebgeplagter Männer, die mit Athen einen Friedensvertrag aushandeln sollen.

„Das Spiel ist aus, aber nicht die Kriege.” Auch Aristophanes hat nicht geglaubt, dass es so leicht sei, den Wahnsinn des Krieges zu beenden, aber dass es durchaus denkbar wäre, dass die Liebe über Vorurteile und Hass obsiegt.

“Wir aber brauchen heute andere Rollen, wenn wir nicht nur heute, nein, auch morgen lachen wollen.“, so der Dichter Erich Fried im Epilogseiner Übersetzung von Lysistrata.