Das bauhoftheater braunau wurde 2004 als gemeinnütziger Verein mit dem Schwerpunkt Theater gegründet. Von 2004 bis 2014 war der Konventgarten im Schloss Ranshofen unsere Hauptspielstätte. 2016 zog das Ensemble ins Stadtzentrum von Braunau und etablierte den Kirchenplatz als neuen Spielort unter dem Titel Braunauer Theatersommer.
Unsere Location ist die Martinskirche, auch Friedhofskirche hl. Martin genannt – ein spätgotisches Bauwerk aus dem späten 14. Jahrhundert, das auf eine rund 640-jährige Geschichte zurückblickt. Sie dient uns als Lager- und Backstagebereich. Das historische Gebäude, einst Grabkirche, wird seit einiger Zeit von dem berüchtigten Poltergeist Bauxi heimgesucht – eine geheimnisvolle Präsenz, die unsere Arbeit auf besondere Weise bereichert.
Nach vier erfolgreichen Produktionen (Jedermann, Krach im Hause Gott, Der Bockerer und Dantons Tod) kehrte das Theater 2020 aufgrund verkehrstechnischer Einschränkungen am Kirchenplatz in den Konventgarten zurück. Dort feierte das Stück Shaked Shakespear(e) in einer pandemieangepassten, reduzierten Form seine Uraufführung.
Von Februar 2019 bis Anfang 2020 betrieb das bauhoftheater das Kulturlokal Kinski in der Färbergasse in Braunau und veranstaltete dort zahlreiche Konzerte und Lesungen.
2021 präsentierte der Verein eine vielbeachtete Inszenierung von William Shakespeares Ein Sommernachtstraum. Trotz widriger Wetterverhältnisse ergänzten das Familienstück Das Gespenst von Canterville von Oscar Wilde sowie die Kunstaktion Kunst auf Bauzaun das Sommerprogramm und erweiterten das kulturelle Angebot der Stadt.
2022 kehrte das bauhoftheater auf den Kirchenplatz in der Braunauer Altstadt zurück. Mit der Komödie Lysistrata (frei nach Aristophanes) setzte das Ensemble auf humorvolle Unterhaltung. Das Gespenst von Canterville wurde in neuer Besetzung im Stögerstadl (ehemalige Musikschule) gezeigt.
Im Jahr 2023 folgte Goethes Meisterwerk Faust I als zeitlose Klassikerinszenierung. Ergänzt wurde der Theatersommer durch das Familienstück Komm, wir finden einen Schatz (frei nach Janosch) im Bezirksmuseum Herzogsburg sowie durch ein Klassikkonzert am Kirchenplatz.
Neben dem Theater präsentierte der Verein 2023 mit einem überarbeiteten Konzept für den IBK-Kunsthandwerksmarkt seine Vielseitigkeit. Die Premiere des ART.ig Markts im Schloss Ranshofen fand regen Zuspruch.
Das Jubiläumsjahr 2024 begann mit einem Rückschlag: Die Aufführung von 8 Frauen (Robert Thomas) musste aufgrund einer defekten Lüftungsanlage im Stögerstadl kurzfristig abgesagt werden. Dennoch folgten Highlights wie zwei Konzerte und 15 ausverkaufte Vorstellungen von George Taboris Farce Mein Kampf, die rund 3.000 begeisterte Besucher*innen anzogen und hervorragende Kritiken erhielten. Parallel dazu führen seit Sommer 2024 Schauspielerinnen des bauhoftheaters in den historischen Räumen des Heimathauses Braunau szenische Rundgänge durch die Stadtgeschichte durch. Auch die zweite Ausgabe des ART.ig Markts stieß auf große Resonanz; eine dritte Auflage ist für den 7. und 8. Dezember 2025 geplant.
Im Jahr 2025 beteiligt sich das bauhoftheater aktiv als Kooperationspartner mit dem Vorgarten der Utopien und einem Kulturbüro am Festival der Regionen in Braunau. Im Juli wurde das Zirkuszelt an der Ameosklinik in Simbach zum Schauplatz einer außergewöhnlichen Theaterrevue, die kein Auge trocken ließ und Beifallstürme auslöste. Außerdem konnte die verschobene Produktion 8 Frauen im Bürgerhaus Simbach nachgeholt werden – ein weiterer Beweis für das vielseitige Programm des Vereins, das Theaterliebhaber*innen von nah und fern begeistert.
Mit der Auszeichnung durch den Kulturpreis des Landkreises Rottal-Inn 2025 wurde nicht nur das künstlerische Schaffen des Vereins gewürdigt, sondern auch der unermüdliche Einsatz aller Mitwirkenden und Unterstützer*innen sichtbar gemacht. Geehrt wurde damit vor allem die Theaterarbeit des bauhoftheaters, die sich seit Jahren mit Leidenschaft dafür einsetzt, durch Kultur und Ehrenamt Grenzen zu überwinden und Menschen zu verbinden.
In den 21 Jahren seines Bestehens brachte der Verein insgesamt 28 Theaterstücke (für Erwachsene und Kinder), 7 Gastspiele, 20 Konzerte, 13 Lesungen, 6 offene Bühnen, 2 Kunsthandwerksmärkte, 1 Kulturfestival, 1 Kunstaktion, 1 Revue, historische Führungen sowie zahlreiche weitere musikalische und literarische Formate nach Braunau und Umgebung.
Rund 56.900 Menschen besuchten seit 2004 die Veranstaltungen des bauhoftheaters. In den vergangenen Jahren hat sich der Verein von einem Amateurensemble zu einem semiprofessionellen Theater mit grenzübergreifender Ausrichtung und rund 70 Mitgliedern (54 aktive, 16 unterstützende) entwickelt – und feiert seither Erfolge mit breiter medialer Resonanz.
